„Krank sein ist kein persönliches Versagen. Es ist keine Abnormität. Es ist eine völlig normale Reaktion auf anormale Umstände.“

Gabor Maté


CRIP
„Crip“ verweist auf das englische Wort für Krüppel (= cripple). Es handelt sich um einen ursprünglich abwertenden, herabwürdigenden Begriff, den sich die Behindertenrechtsbewegung seit den 1960er Jahren (wieder)angeeignet hat (siehe auch „Krüppelbewegung“ in den 1980er Jahren in Deutschland). Crip ist ein Begriff für eine Person, die sich als chronisch krank/behindert/Taub/neurodivers identifiziert und ihre Lebensrealität als politisch relevant begreift. Crips setzen sich für eine Kultur ein, die Krankheit und Behinderung nicht als eine Mangelerfahrung abseits der Norm versteht. Crips verstehen ihre Erfahrung von Welt stattdessen als eine wertvolle und richtungsweisende Perspektive für die Entwicklung einer gleichberechtigten und zugänglichen Gesellschaft. 

CRIP PRAKTIKEN
Alles, was mir dabei hilft, krank zu arbeiten und dabei gesund zu bleiben. 
Praktiken, die dem Nervensystem einen Raum anbieten, in dem es sich gesehen und sicher fühlt:

A) Neuronales Netzwerk anregen, neue Verbindungen zu knüpfen

EMBODIMENT OF PASSION
Neuroplastizität anregen durch Bewegung, die mit Begeisterung und Lust ausgeführt wird.

Beispiele:
– Alles, was richtig viel Spaß macht

Tennis, Lip Synch, Disco, Hip Hop…



B) Überaktivität des Nervensystems regulieren

REST
Aufmerksamkeit richtet sich in den Körper hinein, verbindet sich mit dem Körper und bewegt sich im Körper. Das Denken liest, hört, sieht den Körper und lässt alles andere los. Rest ist eine Mischung aus Selbstvergessenheit und Fokus.


Beispiele:
– Schlafen
– Baden
– Natur
– Care/Fürsorge: sich um Personen und Dinge kümmern, die einen umgeben
– Somatische Körperpraktiken, die das Nervensystem ansprechen und regulieren wie Yoga, insbesondere Yin Yoga, Übungen aus der Traumaarbeit, Body Scans oder Atemübungen, polyvagale Körperarbeit
– Zeit „verplempern“: Brot backen, soziale Gespräche, Empathie zulassen
– Zuhören


Wiederständiges Ausruhen:
– Ausruhen ohne schlechtes Gewissen
– immer dann, wenn wir uns nicht ausruhen um anschließend härter/effizienter/produktiver zu arbeiten, unsere Leistung zu steigern / Ziel des Ausruhen ist nicht die Steigerung von Wettbewerbs- oder Leistungsfähigkeit
– öffentliches, genussvolles, transparentes Ausruhen
– sichere Räume für erschöpfte, gestresste und vulnerable Körper schaffen und anbieten

CRIP TECHNIQUES 
Tanztechniken, die im Zusammenspiel mit Crip Praktiken entstehen.